Als “Kvarner Bucht” bezeichnet man den Küstenbogen zwischen der istrischen Halbinsel und der Region Dalmatien samt den vorgelagerten Inseln Krk, Cres, Rab und Pag. Zur genauen Abgrenzung dieses Naturraumes findet man die unterschiedlichsten Darstellungen. Aber egal – wir wollten die Kvarner Bucht kennen lernen und haben uns als Ausgangspunkt das Küstenstädtchen Dramaij ausgesucht. Zu unserer großen Überraschung war hier die Badesaison schon komplett vorbei und fast alle touristischen Einrichtungen geschlossen. Für uns kein Problem, denn wir waren ja mobil und wollten ohnehin möglichst viel von der Umgebung erkunden. Unser Hauptaugenmerk galt der Insel Krk, die durch eine sehenswerte Brücke mit dem Festland verbunden ist. Hier besuchten wir die Städte Krk, Vrbnik und Njivice. Auf dem Festland statteten wir dem bekannten Ferienort Crikvenica und dem Städtchen Bakar einen Besuch ab. Tja – und dann waren die beiden für die Kvarner Bucht eingeplanten Tage auch schon vorbei und es ging weiter zu unserem nächsten Ziel.
In ihrem südlichen Teil gleicht die Insel Krk einer Mondlandschaft – nur Felsen, Steine und Sand und kaum Vegetation. Der Norden hingegen scheint einigermaßen fruchtbar zu sein, denn hier werden großflächig Wein und Oliven angebaut. An der Küste liegen einige historische Städte und Touristenorte, die wirklich sehenswert sind. Krk ist über eine ca. 1,5 km lange Bogenbrücke mit dem Festland verbunden. Von ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1980 war sie bis 1996 die am weitesten gespannte Beton-Bogenbrücke der Welt (-> Wikipedia).
Die größte Stadt der Insel trägt denselben Namen: Krk! Bei unserem Besuch war in “Krk-Stadt” trotz Saison-Ende noch ziemlich viel los und in den verwinkelten Altstadt-Gassen gab es einiges zu entdecken. Beeindruckend ist vor allem das Kastell von dessen Wehrmauern und Türmen man sich einen guten Überblick verschaffen kann. Auch die Kathedrale Mariä Himmelfahrt ist sehenswert. Entlang der Promenade sind Restaurants und Cafés aufgereiht und überall werden Bootstouren angeboten.
Das mittelalterliche Städtchen Vrbnik liegt hoch über dem Meer auf einem Felsen. Es lohnt sich, die Altstadt genauer zu erkunden, denn dabei stößt man früher oder später auf einen Weltrekord: Die schmalste Straße der Welt mit nur 43 cm Breite an der engsten Stelle! Wir haben uns sagen lassen, dass hin und wieder einmal ein Besucher darin stecken geblieben ist.
Das ehemalige Fischerdorf Njivice ist heute ein beliebter Touristenort mit einem kleinen Yachthafen und schönen Kiesstränden, die besonders einladend ausgestattet sind.
Crikvenica auf dem Festland ist ein auch bei Einheimischen beliebter Touristenort mit kilometerlangem Strand und vielfältigen touristischen Einrichtungen. Zu Zeiten der k.-und-k.-Monarchie wurde das ehemalige Fischerdorf ähnlich wie Opatija zu einem eleganten Seebad ausgebaut. Davon zeugen auch heute noch eine Reihe prächtiger Villen und Hotels. Im Gegensatz zu Opatija stehen in Crikvenica aber heute Familienurlaub und Strandvergnügen an erster Stelle.
Weniger touristisch wirkt das Städtchen Bakar, das kurz vor Rieka am Ende einer schmalen, Fjord-ähnlichen Meeresbucht liegt. Bakar wirkt ursprünglicher als die anderen Städte und gerade das macht seinen Reiz aus. Zudem gibt es hier eine recht bedeutende Navigationsschule, wodurch man in der Stadt auf jede Menge junge Leute trifft.
Auf beiden Seiten der Bakar-Bucht liegen umfangreiche Industrieanlagen, vor allem eine ziemlich große Raffinerie sowie Hafenanlagen, die zu Rieka gehören. Bis vor 30 Jahren sorgte zudem eine große Kokerei für massive Umweltbelastungen. Dieser Kokerei ist auch eine der Sehenswürdigkeiten Bakars geschuldet: ein Tunnel, der unter der Bucht hindurch von einem Ufer zum anderen führt und für den Kohle-Transport genutzt wurde. Man kann ihn leider nicht begehen, sondern nur die mächtigen Eingänge anschauen, aber auch das ist sehenswert. Auffällig im Stadtbild sind auch einige schräg stehende Leitern, die scheinbar ins Nichts führen. Sie dienten früher als Ausguck für den Fischfang, denn Bakar war einst ein Zentrum des Thunfischfangs.
Und jetzt ein paar Bilder:
Eine ausgezeichnet beschriebene Urlaubsregion und der Eindruck wird noch verstärkt durch die aussagestarken Bilder. Man kann Zusammen mit den anderen Beiträgen die Urlaubsfreude richtig nachvollziehen. Man kann sich nur wünschen dabei gewesen zu sein.
Spitzenbilder insgesamt mit den anderen Beiträgen.