Jetzt kommt die letzte Etappe unseres Urlaubs und damit ein deutlicher Szenenwechsel: Von der Adriaküste aus fahren wir in die Österreichische Bergwelt! Genauer gesagt in den kleinen Ort St. Pankraz in der Ferienregion Pyhrn-Eisenwurzen. Hierher kommen wir schon seit vollen 40 Jahren und haben Freunde gefunden, die wir nicht missen wollen. Wir bleiben vier Tage und dann wird es (leider) Zeit für die Heimreise.
Wir waren die ganze Zeit gespannt, welches Wetter uns wohl auf der nördlichen Seite der Alpen erwarten würde. Nach zwei wirklich sommerlichen Wochen sind wir diesbezüglich natürlich etwas verwöhnt. Und siehe da – wir werden nicht enttäuscht: Auch in Österreich erleben wir wunderbare Spätsommer-Tage, nur dass es insgesamt schon etwas herbstlicher aussieht als in Kroatien.
Neben zwei gemütlichen Spaziergängen im Stodertal, wo wir sozusagen jeden Baum persönlich kennen, haben wir uns auch zwei neue Ziele vorgenommen und besuchen die Städte Gmunden und Hallstatt.
Gmunden liegt am nördlichen Ufer des Traunsees im oberösterreichischen Salzkammergut. Diese klimatisch begünstigte Gegend war schon in der Römerzeit besiedelt, im Mittelalter wurde Gmunden zu einem bedeutenden Handelsplatz für das in der Umgebung gewonnene Salz, denn durch die Traun ist die Stadt direkt mit den Abbaugebieten in Hallstatt, Lauffen und Ischl verbunden. (-> Wikipedia)
Die historische Altstadt ist ohne Frage sehenswert, aber derzeit leider voller Baustellen. Wir haben uns daher auf die Uferpromenade und den Rathausplatz konzentriert, wo einige prachtvolle mittelalterliche Gebäude stehen, die heute das Rathaus, das Theater, mehrere Museen und luxuriöse Hotels beherbergen. Spaziert man entlang der Promenade nach Westen, erreicht man bald die größte Sehenswürdigkeit Gmundens – das Seeschloss Ort, das zu den ältesten Gebäuden im Salzkammergut zählt. Es liegt auf einer kleinen, kreisrunden Insel im See und ist mit einem hölzernen Steg mit dem gleichnamigen Landschloss verbunden. Gleich daneben steht die Villa Toskana inmitten des weitläufigen “Toskana-Parks”. Dieser Park ist wirklich schön, aber nach Toskana sieht er so gar nicht aus. Das ist auch nicht gewollt, denn er trägt seinen Namen zu Ehren von Marie Antonie, der Großherzogin der Toskana, die einst hier lebte.
Hallstatt ist eine kleine Gemeinde (734 Einw.) am Westufer der Hallstätter Sees. Schon in vorgeschichtlicher Zeit wurde hier Salz gewonnen. Heute gelangt man über eine Zahnradbahn auf den Salzberg zu den “Salzwelten” mit Schau-Bergwerk und allerhand Unterhaltungsangeboten.
Die kleine historische Altstadt liegt eingeklemmt zwischen den Felsen des Salzbergs und dem Seeufer auf einer kleinen Landzunge. Die meist hölzernen Häuser ziehen sich von dort aus steil den Hang hinauf. Mit dem Auto kommt man als Besucher nicht hinein. Zum Glück, denn ich wüsste nicht, wo man hier einen vernünftigen Parkplatz finden sollte. In dem der Altstadt vorgelagerten neueren Stadtteil gibt es zwar zwei Parkplätze, aber viel Raum steht hier auch nicht zur Verfügung und man sollte nicht zu spät ankommen, sonst muss man weiter außerhalb parken und ist auf den Shuttle-Dienst angewiesen.
Trotz seiner geringen Größe gehört Hallstatt zu den beliebtesten Zielen in Österreich – offensichtlich ganz besonders für asiatische Touristen, die zumeist in großen Gruppen mit Reisebussen kommen. Im Durchschnitt sollen es 5.000 Besucher pro Tag sein. Das möchte ich im Sommer lieber nicht erleben! In China wurde der Altstadtkern von Hallstatt sogar komplett nachgebaut und gilt dort als große Attraktion (de.wikipedia.org/wiki/Hallstatt_(China)).
Ich muss zugeben, dass diese Stadt etwas Besonderes ist. Die übereinander gestaffelten hölzernen Häuser habe ich so noch nirgends gesehen. Sehenswert auch die katholische Kirche im Hang mit ihrem alten Friedhof und dem Beinhaus. Nicht von ungefähr gehört die Stadt zum UNESCO Welterbe.
Das Fotografieren in Hallstatt ist mir besonders schwer gefallen. Alles ist sehr eng und voll und man weiß gar nicht, wie man vernünftige Perspektiven finden soll. Bei gutem Wetter (- wie wir es hatten -) knallt vormittags die Sonne herein und beschert einem extreme Kontraste, die jeden Kamerasensor überfordern. Je nach Motiv muss man zudem mit heftigen Gegenlicht kämpfen. Im Nachmittag verschwindet die Sonne dann hinter dem Salzberg und die Stadt liegt komplett im Schatten. Nur nebenbei sei erwähnt, dass mitten in der Altstadt ein riesiger gelber Baukran steht – zur Freude jedes Fotografen.
Ein paar Bilder sind trotzdem entstanden:
Eine schöne Serie zum Abschluss, die Klarheit der Aufnahmen ist halt nur zu dieser herbstlichen Jahreszeit möglich. Bei verschiedenen Gebäuden in Gmunden ist deutlich zu sehen, dass Italien nicht weit entfernt ist. Es ist eine architektonische Leistung die Holzhäuser so an einen Felshang zu bauen .
Stark finde ich das letzte Bild, das die “letzten Reste” der ehemaligen Bewohner zeigt.