Urlaubsbilder Kroatien – Teil 3: Entlang der Küste Istriens

Die Westküste Istriens ist nahezu komplett touristisch erschlossen. Zwischen den historischen Siedlungen erstrecken sich meist lockere Pinienhaine, in denen sich Feriensiedlungen, Campingplätze sowie Liege- und Badestellen aneinanderreihen. Sandstrände gibt es zwar kaum, aber man kann überall über Stege problemlos ins Wasser gelangen und außerdem gibt es an jeder Ecke spezielle Badeschuhe für den Kiesstrand. Eine wesentliche Rolle spielt der Wassersport. Vielerorts kann man beispielsweise Jet-Skis oder Surfbretter oder auch Tretboote leihen und zum Tauchen gibt es zudem jede Menge Möglichkeiten. Jedes Städtchen verfügt über eine (meist unverhältnismäßig große) Marina, wo man Privatyachten jeder Größe und jeden Komforts bestaunen kann.

Mit unserer fotografischen Küstentour starten wir ganz im Norden und arbeiten uns bis Pula im Süden vor.

Los geht’s beim Kap Savudrija, das durch seinen 36 Meter hohen Leuchtturm markiert wird. Gleich nebenan findet man aber ein deutlich fotogeneres Wahrzeichen dieses Küstenabschnitts: Die hängenden Boote von Umag! In diesem flachen und felsigen Küstenabschnitt sind die Boote schwer festzumachen und zu sichern, so dass die Fischer sie seit Generationen an Holzgestellen aufhängen.

In Richtung Süden folgt bald das mit großflächigen Feriensiedlungen umgebene Städtchen Umag, das als Zentrum des Wassersports gilt. Die Altstadt fanden wir nicht so berauschend, aber die Bestückung mit Geschäften und Restaurants sowie der große Hafen zeugen von seiner wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung.

Es geht weiter nach Novigrad, wo wir unsere Ferienwohnung hatten. Dieses lebendige und gleichzeitig gemütliche Städtchen war für uns der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Unternehmungen. Ob Badestrand, Altstadt oder Hafen – alles ist auf kurzen Wegen zu erreichen und an Einkehrmöglichkeiten jeder Preis- und Qualitätsklasse gibt es wirklich keinen Mangel.

Als nächste Stadt in Richtung Süden folgt das malerische Städtchen Porec, Kroatiens größtes Touristenzentrum. Auf knapp 20 Kilometer Küstenlänge kommen hier über 100.000 Touristenbetten – 10 Prozent des gesamten kroatischen Tourismus! Abgesehen davon ist die quirlige Altstadt wirklich sehenswert mit vielen kleinen Geschäften und Restaurants, deren Personal für unseren Geschmack oft etwas zu hartnäckig um die Gunst der zahlreichen Besucher buhlt.

Weiter geht es nach Vrsar, das wir nur kurz im Rahmen einer Fahrt mit dem Ausflugsdampfer besuchten. Hier ist die kleine, steile Altstadt touristisch weniger erschlossen, aber auch durchaus sehenswert.

Südlich von Vrsar erstreckt sich ein Meeresarm 12 Kilometer tief ins Landesinnere – der Limski-Kanal! Er wird auch oft als “Lim Fjord” bezeichnet, obwohl er gar kein Fjord ist, sondern ein versunkenes Karst-Tal. In den bewaldeten Kalkfelsen links und rechts des Meeresarms fallen einige Karsthöhlen ins Auge. Die imposanteste ist die sog. “Piratenhöhle” mit Anlegestelle, Bar und allerhand Erlebnisangeboten für Möchtegern-Piraten.

Jetzt kommt Rovinj, das wohl schönste Städtchen an diesem Küstenabschnitt, dem ich einen eigenen Beitrag gewidmet habe.

An der südwestlichen Spitze der istrischen Halbinsel liegt die Provinzhauptstadt Pula. Mit 80.000 Einwohnern wirkt sie schon fast großstädtisch und die Außenbezirke sind nicht wirklich schön. Eine Hafenpromenade gibt es in Pula eigentlich nicht, denn unmittelbar vor der Altstadt liegt auf einer Halbinsel eine riesige Werft im Meer. Überhaupt fanden wir die Altstadt etwas enttäuschend. Aber es gibt in Pula doch einige Highlights, die man gesehen haben sollte: Gleich neben der Altstadt fällt ein riesiges römisches Amphitheater ins Auge, das enorm gut erhalten ist. Es ist das sechstgrößte weltweit. Seine Besonderheit ist die Lage im Hang, die dazu führt, dass es auf der Frontseite drei und auf der Rückseite nur zwei Etagen hat. Der Besuch ist zwar nicht eben günstig, gehört aber irgendwie zum Pflichtprogramm. Die Altstadt wird von einem gewaltigen Kastell überragt, einer gut erhaltenen venezianischen Festung aus dem 17. Jahrhundert. Das Kastell ist unbedingt einen Besuch wert, allein schon wegen des hervorragenden Ausblicks auf Pula und Umgebung. Wer es ganz zünftig haben will, betritt das Kastell durch die “Zero-Straße”, einen für Besucher freigegebenen Teil des unterirdischen Wegenetzes, das den gesamten Altstadthügel auf mehreren Etagen mit etwa 10 Kilometern Länge durchzieht.

So – und jetzt ein paar Bilder:

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