Alles Kuchlbauer oder was?

Diese Frage könnte man sich stellen, wenn man das Städtchen Abensberg besucht, denn hier ist die „Brauerei zum Kuchlbauer“ tatsächlich allgegenwärtig. Sie ist eine der ältesten Brauereien Bayerns und komplett auf Weißbier spezialisiert. Ein besonders süffiges Weißbier, wie ich gerne bestätige! Das allein würde die knapp 20 Kilometer weite Fahrt von Kelheim nach Abensberg aber noch nicht rechtfertigen, denn gutes Bier gibt es in diesem Landstrich wirklich überall. Das Besondere an Abensberg und der Kuchlbauer-Brauerei ist der „Hundertwasserturm“, der weithin sichtbar auf dem Werksgelände thront. Gleich nebenan gibt es noch ein von der Brauerei betriebenes „Kunsthaus“ mit einem sehenswerten Hundertwasser-Museum.

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Friedensreich Hundertwasser Architekt war. Er war vielmehr ein architektur-interessierter Maler und Graphiker. Als solcher setzte er sich für eine naturnahe und menschliche Architektur ein und steuerte Entwürfe zu zahlreichen Architekturprojekten bei, die unverkennbar seine Handschrift tragen. Auch der Hundertwasser-Turm in Abensberg basiert auf seinem Entwurf, gebaut wurde er aber von dem Architekten Peter Pelikan, der mit Hundertwasser befreundet war. Hundertwasser selbst verstarb noch während der Planungsphase und konnte die Eröffnung des Turms 2010 nicht mehr miterleben. Das Bauwerk, das heute als Wahrzeichen der Stadt Abensberg gilt und jährlich tausende von Touristen anlockt, konnte übrigens nur gegen der erbitterten Widerstand der Behörden durchgeboxt werden und musste zudem deutlich niedriger ausfallen, als ursprünglich geplant. Eine gleich neben der Brauerei gelegene Villa wurde zudem zu einem Kunsthaus im Hundertwasser-Stil umgebaut und enthält eine sehr sehenswerte Hundertwasser-Ausstellung.

Der Besuch des Turms ist nur im Rahmen einer Brauereiführung möglich, die aber auch ganz interessant ist. Eine kleine Bierverkostung gehört natürlich dazu. Die blitzsaubere und modern ausgestattete Brauerei kann sich sehen lassen. Ein Keramik-Band im Hundertwasser-Stil markiert den Weg der Führung, so dass man unterwegs nicht verloren gehen kann. Im Turm selbst kann man sich frei bewegen und alles in Ruhe betrachten. Es ist schon ein tolles Werk und man staunt immer wieder über die Phantasie, in in jedem Detail steckt. Wirklich empfehlenswert!

Nach dem ausgiebigen Brauerei-Besuch haben wir dann noch die Stadt Abensberg besucht sowie die Nachbarstädte Bad Abbach und Langquaid. Und jetzt ein paar Bilder:

5 Kommentare

  1. Andreas Skrenty

    Klasse Aufnahmen, Hartwig.
    Wir waren mit dem Fotoclub dieses Jahr in Regensburg und hatten vor, auf dem Rückweg noch eine Abstecher zu machen. Leider war es dann zeitlich doch nicht möglich. Ich denke wir haben was verpasst…
    Danke für die Farbenpracht!
    Viele Grüße Andreas

    1. Hartwig

      Hallo Andreas,
      freut mich, dass dir die Bilder gefallen. Im Hundertwasser-Museum durfte man leider nicht fotografieren, dafür konnte man sich aber im Turm richtig austoben. Schaut es euch an, wenn ihr noch einmal in die Nähe kommt – ich finde, es lohnt sich.

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