Der Besuch der “Nacht der offenen Ateliers” in der Mannheimer Neckarstadt gehört für meine Frau und mich zum festen Jahresprogramm. Nach der Corona-Pause findet diese Veranstaltung seit letztem Jahr wieder regelmäßig im Oktober statt. Sie ist ein Teil der 3-tägigen “Lichtmeile”, die freitagabends Musik, samstagabends die besagten offenen Ateliers und sonntags Literatur und Kultur für Kinder bietet. Ich finde das samstägliche Angebot am interessantesten und ziehe gerne von Atelier zu Atelier, wo hin und wieder auch Live-Musik und natürlich Speisen und Getränke angeboten werden.
Was die diesjährige Veranstaltung betrifft, bin ich etwas hin- und hergerissen. Sie ist nach meinem Empfinden nicht mehr das, was sie vor der Corona-Pause war. Gerade die größeren Locations wurden entweder komplett geschlossen oder haben ihr künstlerisches Angebot deutlich heruntergefahren. Die Feuerwache ist beispielsweise gar nicht mehr dabei und im Alten Volksbad gibt es praktisch nur noch zwei Ausstellungsräume und eine große Suppenküche. Andere traditionelle Ausstellungsorte wie beispielsweise der “Fröhlichladen” bieten schwerpunktmäßig Musik und kaum noch Kunst. Auch kleinere Ateliers, die schon von Anfang an dabei sind, haben nach meinem Empfinden nicht mehr das Angebot früherer Jahre. Dafür sind jetzt aber eine ganze Reihe von Second-Hand-Läden und Reste-Rampen geöffnet und einige Kneipen bieten Musik und Verköstigung auf dem Bürgersteig. Daher habe ich den Eindruck, dass sich die Veranstaltung von einem Kulturevent zu einer Art “Kneipenfestival” wandelt und finde das etwas schade. Andererseits muss ich gestehen, dass es ein schöner Abend war und wir die ungewöhnliche Atmosphäre sehr genossen haben. Und ich glaube, den allermeisten der zahlreichen Besucher ging es ebenso.
Bei dem ganzen Gemeckere sollte aber nicht untergehen, dass einige der kulturellen Angebote wirklich sehenswert waren. Mir hat zum Beispiel die Ausstellung der “Werkstätte Fotografie Mannheim” im Bürgerhaus Neckarstadt West besonders gut gefallen. Hier zeigten die Mitglieder dieses Fotoclubs ihre Arbeiten zum aktuellen Jahresthema “Surreal”. Ganz super!
Fotografiert habe ich natürlich auch ein wenig. Vorsichtshalber hatte ich meine alte X-T1 und eine 23mm Festbrennweite mitgenommen. So viele interessante Motive wie in den letzten Jahren habe ich diesmal aber nicht gefunden. Es war einfach weniger für mich da. Aber egal – ein paar Bilder zeige ich, allein schon, um einen Eindruck von der tollen Atmosphäre zu vermitteln.
Schöner Querschnitt, gefällt mir besonders wegen seiner Buntheit und den dargestellten Aktionen.