Von Kelheim zum Kloster Weltenburg

Auf der Rückfahrt von Österreich machten wir für sechs Tage Station in Kelheim, einer Kleinstadt in Niederbayern, ca. 30 km südwestlich von Regensburg.

In Kelheim mündet die Altmühl – deren Bett hier zu einem Kanal ausgebaut ist – in die Donau. Auf einem Bergrücken zwischen den beiden Flußtälern liegt weithin sichtbar ein mächtiges, in hellen Pastelltönen leuchtendes Gebäude – die “Befreiungshalle”. Sie wurde von 1842 bis 1863 unter König Ludwig I. von Bayern als Erinnerung an die Befreiung von der napoleonischen Herrschaft erbaut. Die 45 Meter hohe Rundhalle hat mich wirklich fasziniert, vor allem, weil man zu den beiden Außengalerien aufsteigen kann, die einen phantastischen Ausblick bis hin zur Weltenburger Enge gewähren. Wenn man sich für “architektonischen Brutalismus” interessiert, ist die hier zur Schau gestellte Monumental-Architektur zudem ein besonderes Schmankerl.

Kelheim selbst verfügt über eine kleine, gemütliche Altstadt mit einigen guten und nicht zu teueren Einkehr-Möglichkeiten. Sie liegt am Ende des Altmühl-Radwegs, was ihr eine Menge Tourismus beschert. Zudem ist sie ein idealer Ausgangspunkt für Rad-, Wander- und Städtetouren. Zum Pflichtprogramm gehört der Aufstieg zur Befreiungshalle mit anschließender Wanderung zum Kloster Weltenburg. Den Rückweg kann man zu Fuß, mit einem Ausflugsdampfer oder – ganz rustikal – mit einer “Zille” machen. Wir haben uns für letzteres entschieden – das war richtig klasse! Unter “Zillen” versteht man alte, flache Fischerboote, die mit einem Außenbordmotor ausgestattet wurden und bei schönen Wetter als Fähren über die Donau fungieren. Zudem kann man mit ihnen durch das Durchbruchstal der Donau – die “Weltenburger Enge” – fahren und dieses Naturschauspiel aus ganz niedriger Perspektive genießen.

Das Kloster Weltenburg ist eine sehenswerte Benediktinerabtei, die auf einem Gleithang der Donau unmittelbar vor dem Donaudurchbruch liegt. Diese Lage direkt am Donauufer ist schon ungewöhnlich und macht den besonderen Reiz des mächtigen Gebäude-Arrangements aus. Bekannt ist das Kloster unter anderem durch das gleichnamige Bier, das noch heute in der Abtei gebraut wird, allerdings heute nicht mehr von den Benediktinermönchen. Im Innenhof gibt es einen großen Biergarten mit bester bayerischer Verköstigung.

In der Weltenburger Enge wird das Donautal erwartungsgemäß richtig schmal und der Fluß zwängt sich zwischen den steil aufragenden Felsen hindurch. Er ist hier allerdings volle 20 Meter tief – nun ja – das viele Wasser muss ja schließlich irgendwo hin. Die Zille braucht etwa 15 Minuten für die Fahrt durch die Schlucht, dann landet sie an einer kleinen Buhne und man kann am Ufer entlang zurück nach Kelheim schlendern. Wirklich empfehlenswert!

Am Ende der folgenden Bilderreihe kommen noch drei Fotos aus dem winzigen Örtchen Essing im Altmühltal, wo wir die “Tatzlwurm-Brücke” angeschaut haben, bei der es sich immerhin um die längste Holzbrücke Europas handelt. Und ein Besuch in der Tropfsteinhöhle “Schulerloch” gehörte auch zu diesem Abstecher. In ihr darf man aber leider nicht fotografieren, außer man bucht eine spezielle Fototour.

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